RADABSTELLANLAGEN IN WOHNHÄUSERN
Aus Pattern Language Wiki
…nach der Standortfestlegung des HAUPTEINGANGS (110) und der ZONE VOR DEM EINGANG (112), muss die Lage der Fahrradabstellanlage festgelegt werden. Um den Bedarf an Fahrradstellplätzen abschätzen zu können, muss die ANZAHL DER STOCKWERKE (96) und die dort befindliche Anzahl von Wohnungen festgelegt werden.
Beim Bau von Wohnhäusern wird häufig auf den Ausbau von Radabstellanlagen vergessen oder diese werden nur unzureichend ausgeführt. Kommt es zu einer Überlastung bzw. sind die Radabstellanlagen schlecht ausgeführt, werden die Fahrräder von Bewohnern an ungeeigneten Orten wie beispielsweise dem Stiegenhaus, Geländer oder Gehsteig abgestellt, dort können Diebstahl- und Wetterschutz nicht gewährleistet werden. Mit gut ausgebauten qualitativen Radabstellanlagen kann der Radverkehr gefördert werden, welcher viele weitere positive Aspekte mit sich bringt.
Durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Radabstellanlagen kann den Bewohnern der Gebäude eine einfache Nutzung für alttägliche Ausfahrten und eine sichere Abstellmöglichkeit garantiert werden. Diese Gründe fördern die Radnutzung, welche durch die Reduktion von verkehrsbedingter Abgase und Lärm sich wiederum gut auf die Umfeldqualität auswirkt.
Folgende Kriterien zeichnen eine hochwertige Radabstellanlage aus:
- Diebstahlschutz
- Stabilität
- Einfache Nutzung
- Erreichbarkeit und Sichtbarkeit
- Ausreichend große Stellfläche
- Universeller Stellplatz
- Bewacht oder absperrbar
- Beleuchtung
- Serviceeinrichtungen
Um Fahrräder richtig zu verschließen und vor Diebstählen zu bewahren, sollen Rahmen und Vorder- bzw. Hinterrad am Fahrradständer befestigt werden können. Die Ständer sollen sicherstellen, dass ohne Öffnen des Schlosses das Rad nicht entfernt werden kann. Bei der Wahl der Fahrradständer sind fest montierte Haltebügel unumgänglich. Durch sie wird neben der Sicherheit, eine Strukturierung des Raumes geschaffen und die abgestellten Räder werden nicht beschädigt und stehen stabil.
Um Radabstellanlagen gut zugänglich zu gestalten, sollten sie sich in Eingangsnähe befinden. Bei großen Gebäudekomplexen sind mehrere kleine, dezentral verteilte Fahrradräume besser als ein großer zentral gelegener Raum. Durch die Vermeidung von Stufen sollen alle Abstellmöglichkeiten, egal ob ebenerdig oder im Untergeschoss, barrierefrei und leicht erreichbar sein. Generell sollte zumindest ein Drittel der Stellplätze ebenerdig errichtet werden. Die restlichen zwei Drittel können im Untergeschoss als Fahrradkeller ihren Platz finden. Der Fahrradkeller sollte durch einen radgeeigneten Lift oder eine Rampe erschlossen werden. Im Idealfall hat die Rampe eine Längsgefälle von maximal 10%, wobei 6% anzustreben wären. Die Breite sollte ca. 3 m betragen. Um möglichst einfach den Raum zu erreichen ist auf unnötige Türen zu verzichten und die installierten Türen sollten mindestens 1,20 m breit sein und nicht zurückschwingen. Befindet sich die Radabstellanlage nicht in unmittelbarer Nähe des Eingangsbereiches, ist der Weg dorthin ausreichend zu beschildern.
Bei der Größe der Stellplätze gelten als Richtwert mind. 1,6 m2. Jedoch sollten die Stellplätze universell für die unterschiedlichen Fahrradtypen wie Kinderräder, Transporträder etc. nutzbar sein. Bei der Aufteilung der Abstellanlage können auch gekennzeichnete Bereiche mit mehr Flächenangebot für beispielsweise Transporträder ausgewiesen sein.