Schiliftstation

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SIR06 01 Schiliftstation
SIR06 01 Schiliftstation


… wenn in einem Dorf zur Überwindung von größeren Höhenunterschieden eine Seilbahn errichtet wird, sollten nach Möglichkeit gewisse örtliche Anknüpfungspunkte, wie zum Beispiel: KNOTEN DER AKTIVITÄT (30), BUSHALTESTELLE (92) vorhanden sein. Häufig werden Projekte dieser Art aber auf der „grünen Wiese“ realisiert, wo noch genügend offenes Land- DAS LAND (7) zur Verfügung steht. Daran anschließend werden sogleich großzügig Parkflächen versiegelt, um dem dadurch induzierten Individualverkehr gerecht zu werden. Diese wirken wiederum als große Beeinträchtigung für die Landschaft rundherum- siehe NEUN PROZENT PARKPLÄTZE (22). Diese Muster soll zeigen, wie Liftstationen in Tallagen die Attraktivität eines Ortes steigern können.


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Talstationen von Bergaufstiegshilfen (Seilbahn, Schilift, Gondelbahn) sollten möglichst Zentrumsnah platziert werden. Denn es bedarf einiger Aktivitäten rundherum, wie zum Beispiel: Gastronomie, Unterkünfte, Schiverleih und Gesundheitseinrichtung in Fußdistanz. Auch die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist wichtig.


Viele Beispiele zeigen, dass bei Neuerrichtungen von Liftstationen auf freien Flächen in Tallagen und am Rande bereits bestehender Siedlungen oder weit entfernt von diesen, auch völlig neue Zentren entstehen können. In diesem Zug werden sehr oft auch Parkflächen versiegelt, um dem neu induzierten Individualverkehr gerecht zu werden. Dadurch werden Kapazitäten aus bestehenden Zentren und Ortskernen in der Nähe abgezogen und somit bestehende Ortskerne geschwächt. Die dörfliche Infrastruktur (Geschäfte, Cafés, Gasthöfe) leidet unter Kaufkraftverlusten durch völlig neue Aktivitätszentren im Bereich nahe der neuen Liftanlagen. Es wäre von großem Vorteil, wenn die Liftanlagen möglichst in näherer Umgebung von bestehenden Ortszentren angesiedelt werden könnten. Wenn möglich sollten Zentren fußläufig erreichbar sein, also innerhalb einer Entfernung von 300-500m, mit Schischuhen in einem Umkreis von ca. 150m. Das spricht also dafür Liftanlagen möglichst nahe zu bestehenden Ortszentren zu errichten. Auch bestehende Knoten der Aktivität, wie etwa Umsteigestellen können durch diese Nähe gestärkt werden. Wenn noch keine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel in näherer Umgebung besteht, ist diese unbedingt einzurichten. Attraktive Wege dorthin und auch ins naheliegende Zentrum verleiten dazu, sie zu nutzen und die nähere Umgebung zu erkunden.     


Daraus folgt:

Bau Talstationen in die Nähe von Ortszentren bzw. zu Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, weil dadurch wird der motorisierte Individualverkehr minimiert und es braucht auch nicht so viele Stellplätze.


SIR06 02 Schiliftstation
SIR06 02 Schiliftstation


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Die Umsteigestellen zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln gelten als zentrale Knotenpunkte für ein ÖFFENTLICHES VERKEHRSNETZ (16), sie sind vorrangig zu den Verkehrslinien zu behandeln. Die Entfernung zwischen UMSTEIGESTELLEN (34) verschiedener Verkehrsmittel sollte nicht über 200m und bestenfalls unter 100m liegen und womöglich auch nicht durch Straßenführungen gekreuzt werden. Dazu kann auch eine BUSHALTESTELLE (92) gehören, sie dienen dazu zwischen gleichen oder verschiedenen Arten öffentlichen Verkehrs zu wechseln und sollten möglichst attraktiv gestaltet sein. Umsteigestellen verfolgen das Ziel einer Bündelung unterschiedlicher Arten des öffentlichen Verkehrs unter der Kontrolle der örtlichen Gemeinde. Demgegenüber beeinträchtigen allzu großzügig ausgelegte Parkflächen das umliegende Land. NEUN PROZENT PARKPLÄTZE (22) gelten als Obergrenze für ein verträgliches Ausmaß an Auto Abstellfläche. Für das Anwenden dieser Regel sollte ein Gemeinde- oder Stadtgebiet in „Parkzonen“ von maximal 5ha unterteilt werden. Das würde in etwa eine Begrenzung von maximal 75 Autos/ha bedeuten. Bekannt ist auch, dass LOKALER SPORT (72) maßgeblich zum Erhalt physischer und auch psychischer Gesundheit beitragen kann. Dazu sollten Angebote geschaffen werden, eines dieser Angebote wäre die körperliche Aktivität des Wanderns oder Schifahrens, welche auf stadtnahen Bergen ausgeübt werden kann. Es ist erwiesen, dass Menschen, die sich auch körperlich betätigen, länger leben. Zusätzlich benötigen Reisende und Urlauber eine Unterkunft, einen GASTHOF (91), wo sie schlafen, ihre tägliche Mahlzeit einnehmen und bestenfalls auch ein wenig Gesellschaft erleben können. Ein Gasthof sollte in etwa 30 bis 40 Gäste unterbringen können und mit größeren Räumen für gemeinschaftliche Aktivitäten ausgestattet sein. Als Orte der Verpflegung und als Plätze der Aktivität nehmen auch IMBISSSTÄNDE (93) eine entscheidende Rolle für Ortskerne ein.