32 Einkaufsstraße
Aus Pattern Language Wiki
... dieses Muster bildet die Ergänzung von DER ZAUBER DER STADT (10) und PROMENADE (31). Und jede neu errichtete Einkaufsstraße trägt zur Entstehung des NETZES DER NAHVERSORGUNG (19) bei.
Einkaufszentren hängen von der Erschließung ab: sie brauchen Standorte in der Nähe von Hauptverkehrsadern. Die Käufer haben aber vom Verkehr nichts: sie brauchen Ruhe, Bequemlichkeit und Komfort; für sie wäre der Zugang von den Fußwegen der Umgebung wichtig.
Dieser einfache und augenscheinliche Konflikt ist fast nie wirklich gelöst worden. Einerseits haben wir „Shoppingstrips". Da sind die Geschäfte entlang der Hauptverkehrsadern angeordnet. Das ist bequem für Autos, aber unbequem für Fußgänger. Ein Strip hat nicht die Eigenschaften, die eine Fußgängerzone braucht.
Andererseits haben wir jene nicht fürs Auto gebauten Geschäftsstraßen in den alten Stadtzentren. Hier sind die Bedürfnisse der Fußgänger wenigstens teilweise berücksichtigt. Aber durch die Ausbreitung der Städte und die Überlastung der Straßen sind sie schwer zu erreichen; und die Autos beherrschen die engen Straßen erst recht.
Die moderne Lösung ist das Einkaufszentrum. Einkaufszentren liegen gewöhnlich an oder in der Nähe von Hauptverkehrsadern, sodass sie bequem für Autos sind; oft sind im Inneren Fußgängerbezirke angelegt, sodass sie wenigstens theoretisch für Fußgänger angenehm und geeignet sind. Aber gewöhnlich sind sie abgeschlossen, liegen mitten in einem riesigen Parkplatz und haben keine Verbindung zum Fußwegenetz der Umgebung. Kurz, man kann nicht hingehen.
Wenn die Geschäfte sowohl für den Verkehr als auch für die Fußgänger geeignet sein und mit der umliegenden Stadt verbunden sein sollen, müssen sie entlang einer Straße angeordnet sein, die an sich Fußgängerstraße ist, aber von einer Hauptverkehrsader - vielleicht sogar von zweien - erschlossen ist. Parkgelegenheiten sollten an der Hinterseite oder darunter liegen, damit die Autos die Geschäfte nicht von der Stadt isolieren.
Wir haben erlebt, wie dieses Muster von selbst in bestimmten Nachbarschaften von Lima entstanden ist: Es wird eine breite Straße für den Autoverkehr angelegt und in rechtwinkelig abzweigenden Fußgängerstraßen beginnen sich Geschäfte zu bilden.
Dieses Muster bildet auch die Form der berühmten Stroget in Kopenhagen. Die Stroget ist die zentrale Einkaufsachse der Stadt; sie ist außerordentlich lang - etwa 1,5 km - und ist zur Gänze Fußgängerstraße, wird jedoch in Abständen von rechtwinkeligen Straßen gequert.
Daraus folgt:
Fördere die Entstehung von lokalen Einkaufszentren in der Form von kurzen Fußgängerstraßen, rechtwinkelig zu Hauptstraßen und von diesen erschlossen — mit Parkgelegenheit hinter den Geschäften, sodass die Autos direkt von der Straße zufahren können und trotzdem die Einkaufsstraße nicht stören.
Behandle die Straße baulich wie jede andere FUSSGÄNGERSTRASSE (100) im NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN (52), rechtwinkelig zu den PARALLELEN STRASSEN (23); so kleine Geschäfte wie möglich und so viel wie möglich - GESCHÄFTE IN PRIVATBESITZ (87); wo die Einkaufsstraße die Fahrstraße kreuzt, unterteile die Kreuzung und gibt den Fußgängern Vorrang - STRASSENÜBERQUERUNG (54); als Parkgelegenheit genügt eine einzelne Reihe von Abstellplätzen in einem schmalen Fahrweg hinter :den Geschäften, entlang der ganzen Rückseite hinter Mauern und vielleicht unter Markisen, sodass sie die Gegend nicht :Verschandeln - ABGESCHIRMTES PARKEN (97), MARKISENDÄCHER (244). Sieh in jeder Einkaufsstraße einen MARKT MIT VIELEN GESCHÄFTEN (46) vor, aber auch WOHNEN DAZWISCHEN (48)
Muster: Städte
5 MASCHENNETZ VON LANDSTRASSEN
14 IDENTIFIZIERBARE NACHBARSCHAFT
36 ABSTUFUNGEN DER ÖFFENTLICHKEIT
41 GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN
43 UNIVERSITÄT ALS OFFENER MARKT
45 KRANZ VON GEMEINSCHAFTSPROJEKTEN
46 MARKT MIT VIELEN GESCHÄFTEN
49 ÖRTLICHE STRASSEN IN SCHLEIFEN
52 NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN
68 SPIELEN MIT ANDEREN KINDERN
69 ÖFFENTLICHES ZIMMER IM FREIEN
80 SELBSTVERWALTETE WERKSTÄTTEN UND BÜROS
81 KLEINE UNBÜROKRATISCHE DIENSTLEISTUNGEN
89 LEBENSMITTELGESCHÄFT AN DER ECKE
94 SCHLAFEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT