97 Abgeschirmtes Parken
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... viele unserer Muster steuern gegen die Abhängigkeit vom Auto; wir hoffen,· dass diese Muster den Bedarf an großen Parkplätzen und Parkhäusern nach und nach verringern - LOKALVERKEHRSZONEN (11), NEUN PROZENT PARKPLÄTZE (22). Freilich sind in bestimmten Fällen leider noch immer große Stellplatzflächen nötig. Wo immer das der Fall ist, muss der Parkraum sehr am Anfang der Planung untergebracht werden, unsicher zustellen, dass er nicht den GEBÄUDEKOMPLEX (95) als Ganzen zerstört.
Große, mit Autos angefüllte Garagen sind unmenschlich und tot - keiner will sie sehen oder an ihnen entlanggehen. Andererseits ist für den Fahrer die Einfahrt in die Garage der Haupteingang ins Gebäude- muss also sichtbar sein.
Mit NEUN PROZENT PARKPLÄTZE (22) haben wir bereits eine Obergrenze für die Gesamtzahl der Parkplätze in einer Nachbarschaft festgelegt. In KLEINE PARKPLÄTZE (103) geben wir die beste Größe und die Verteilung von ebenerdigen Parkplätzen an. In bestimmten Fällen ist es jedoch trotzdem notwendig, größere Parkplätze oder Garagen zu bauen. Die Umwelt kann diese größeren Parkplätze und Garagen zu bauen. Die Umwelt kann diese größeren Parkplätze und -Gebäude verkraften, wenn sie so angelegt sind, dass sie das Land rundherum nicht belasten.
Das ist ein einfaches biologisches Prinzip. Im menschlichen Körper z. B. gibt es Abfallprodukte; die Abfallprodukte sind Teile der Körperfunktionen, und es leuchtet ein, dass sie einen ~Platz haben müssen. Aber Magen und Darm sind so gebaut, dass sie die anderen inneren Organe von den Giften der Abfälle abschirmen.
Dasselbe gilt für eine Stadt. Im gegenwärtigen Zeitabschnitt braucht die Stadt eine bestimmte begrenzte Stellfläche; darüber kann man sich im Augenblick nicht hinwegsetzen. Aber der Parkraum muss so angelegt werden, dass er abgeschirmt ist - durch Geschäfte, Häuser, gras bewachsene Hügel, Mauern oder andere Gebäude irgendwelcher Art -, egal wodurch, solange das Innere der Garage und die Autos von außen nicht zu sehen sind. Zu ebener Erde ist die Abschirmung besonders entscheidend. Geschäfte sind gut, weil sie sofort einen Fußgängermaßstab schaffen. Und da das Bedürfnis nach Parkraum oft mit kommerzieller Bebauung Hand in Hand geht, sind Geschäfte wirtschaftlich oft sehr leicht anzusiedeln.
Und natürlich können die Häuser selber diese Rolle übernehmen. In Paris sind viele der bezauberndsten und schönsten Wohnhäuser um Innenhöfe herum angeordnet, die das-Parken im Innern, abseits der Straße erlauben. Es sind nicht allzu viele Autos, so dass sie den Innenhof nicht zerstören; und die Straße bleibt von geparkten Autos völlig frei.
Zugleich mit der Notwendigkeit, Garagen abzuschirmen, gibt es die ebenso dringende Notwendigkeit für den Fahrer, die Garage rasch finden zu können - und zu sehen, wie sie mit seinem Zielgebäude verbunden ist. Eine der häufigsten Klagen über die Parkmöglichkeit bei einem Gebäude ist nicht, dass sie zu weit entfernt ist, sondern dass man nicht weiß, wo man einen Parkplatz suchen soll und wie, man dann zum Gebäude zurückkommt.
Dies bedeutet, dass
1. Parkraum, den vor allem Besucher benützen, aus den Zufahrtsrichtungen deutlich bezeichnet sein muss, auch wenn die Garage als Ganze abgeschirmt ist. Die mit dem Auto ankommende Person wird das Gebäude suchen, nicht die Garage. Die Garageneinfahrt muss deutlich gekennzeichnet sein - ein Tor -, sodass man sie automatisch sieht, während man das Gebäude sucht. Die Einfahrt muss so liegen, dass man sie ungefähr gleichzeitig mit dem Haupteingang des Gebäudes findet.
2. Während man den Wagen parkt, muss man den Ausgang sehen, der von der Garage ins Gebäude führt. Dann kann man auch den günstigsten Stellplatz suchen und muss nicht herumgehen, um den Ausgang zu finden.
Daraus folgt:
Lege alle großen Parkplätze oder Garagen hinter irgendeine Art von natürlicher Wand, so daß die Autos und die Garagen von außen nicht zu sehen sind. Diese Wand kann ein Gebäude sein, eine Hausreihe; oder Wohnhügel, Böschungen oder Geschäfte.
Mach aus der Einfahrt zum Parkplatz ein natürliches Tor des Gebäudes, zu dem er gehört, und leg sie so an, dass man den Haupteingang des Gebäudes von der Einfahrt aus leicht sehen kann.
Zu den Abschirmungen siehe WOHNHÜGEL (39), WOHNEN DAZWISCHEN (48), GESCHÄFTE IN PRIVATBESITZ (87), OFFENE TREPPEN (158), DIE GALERIE RUNDHERUM (166). Eine der billigsten Methoden, einen Parkplatz abzuschirmen, sind Markisen - das Segeltuch kann viele Farben haben: das gibt darunter schönes Licht - MARKISENDÄCHER (244). Überprüfe, ob die wichtigsten Gebäudeeingänge von der Einfahrt in den Parkplatz klar sichtbar sind und ebenso von dort, wo man den Parkplatz zu Fuß verlässt - ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE (98), FAMILIE VON EINGÄNGEN (102), HAUPTEINGANG (110). In gedeckten Garagen zeigt durch einen deutlichen TageslichteinfalI, wohin man gehen muss, um den Parkraum zu verlassen - WECHSEL VON HELL UND DUNKEL (135); für die tragende Raumkonstruktion schließlich denk zunächst an DIE KONSTRUKTION FOLGT DEN SOZIALEN RÄUMEN (205)
Muster: Gebäude
98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE
104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES
107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT
114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN
129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE
135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL
140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE
149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG
151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER
159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM
183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES