79 Das eigene Heim

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DAS EIGENE HEIM
DAS EIGENE HEIM


... nach dem Muster DIE FAMILIE (75) sollte jeder einzelne Haushalt Teil eines größeren Gruppenhaushalts sein. Ob das nun der Fall ist oder nicht - jeder einzelne Haushalt muss auch ein eigenes Territorium haben, das ihm völlig untersteht HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE (76), HAUS FÜR EIN PAAR (77), HAUS FÜR EINE PERSON (78); das folgende Muster, das einfach das Bedürfnis nach einem solchen Territorium darlegt, trägt insbesondere zur Bildung dichterer Hausgruppen bei: REIHENHÄUSER (38), WOHNHÜGEL (39). Oft haben diese keine gut definierten individuellen Territorien für die einzelnen Haushalte.


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In einem Haus, das nicht ihnen gehört, können sich Leute nicht wirklich behaglich und gesund fühlen. Alle Formen der Miete - ob von privaten Hausherren oder Öffentlichen Hausverwaltungen - wirken den natürlichen Prozessen, durch die Leute stabile und selbst heilende Gemeinschaften bilden können, entgegen.


Renditeobjekt.
Renditeobjekt.
Renditeobjekt.


"Haus” bedeutet in der unvergänglichen Ursprache des Menschenherzens: mein Haus, dein Haus, eines Menschen eigenes Haus. Das Haus ist der feste Würfel, den der Mensch der Unheimlichkeit des Weltraums abgetrotzt hat; es ist seine Wehr gegen das Chaos, das zu ihm einzudringen droht. Darum geht sein tiefer Wunsch darauf, dass es sein eigenes Haus sei, das er mit keinem andern als mit den Seinen zu teilen brauche. (Martin Buber, Nachlese, Heidelberg: Lambert Schneider, 1965, S. 83 f.)



Dieses Muster kämpft nicht für das „Privateigentum" oder. für den Bodenmarkt. In Wirklichkeit ist es ganz klar, daß alle Vorgänge, die Bodenspekulation zu Profitzwecken fördern, un gesund und zerstörerisch sind, weil sie Menschen dazu anhalten, das Haus als Ware zu betrachten, für den „Wiederverkauf" zu bauen und nicht so, dass es auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.


Und ebenso wie Spekulation und Gewinnstreben es den Leuten unmöglich machen, ihre Häuser ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, tun dies auch das Pacht- und Mietwesen und der Vermieter. Gebiete mit Miethäusern sind immer die ersten, die zu Slums werden. Der Mechanismus ist klar und gut bekannt. Siehe z. B. George Sternlieb, The Tenement Landlord (Rutgers University Press, 1966). Der Vermieter versucht, die Instandhaltungs- und Reparaturkosten so niedrig wie möglich zu halten; die Bewohner haben keinen Anreiz zur Erhaltung und Reparatur der Wohnungen - sogar im Gegenteil, da Ver Besserungen nur dem Besitz des Vermieters zugute kommen und sogar höhere Mieten rechtfertigen könnten. So kommt das., typische Mietobjekt im Laufe der Jahre herunter. Dann bauen die Vermieter neue Mietobjekte, denen Vernachlässigung weniger anhaben kann - statt Gärten gibt es Beton, statt Teppichen Linoleum, statt Holzoberflächen kunststoffbeschichtete Platten: Es ist ein Versuch, die neuen Einheiten wartungsfrei zu machen und die Verslumung mit Gewalt aufzuhalten; aber sie erweisen sich als kalt und steril und werden wieder zu Slums, weil sie von niemandem geliebt werden.


Die Leute werden sich in ihren Häusern nur dann behaglich fühlen, wenn sie sie nach ihren Bedürfnissen verändern können, dazu bauen, was sie brauchen, die Gärten anders anlegen und sie können das nur unter Verhältnissen, in denen sie die gesetzmäßigen Haus- und Grundeigentümer sind - in dichten mehrgeschossigen Wohnbebauungen muss dementsprechend jede Wohnung - wie ein Haus - ein genau definiertes Volumen haben, innerhalb dessen der Eigentümer nach Belieben Veränderungen vornehmen kann.


Das erfordert also, dass jedes Haus in irgendeiner Weise de. Leuten gehört, die darin leben; es erfordert, dass jedes Haus, ob zu ebener Erde oder in einem Geschoß, ein definiertes Volumen hat, innerhalb dessen die Familie verändern kann, was sie will; und es erfordert eine Eigentumsform, die Spekulation erschwert.


Verschiedene Vorgangsweisen sind in den vergangenen Jahren vorgeschlagen worden, um jeden Haushalt mit einem Heim" zu versehen. Im einen Extrem gibt es Ideen wie Habrakens „support"-System hoher Dichte, wo Familien Untersätze auf in öffentlichem Eigentum stehenden Primärstrukturen kauen und schrittweise ihre eigenen Wohnungen entwickeln. Und im anderen Extrem gibt es die Landkommunen, wo die Leute die Stadt aufgegeben haben, um ihre eigenen Häuser auf dem Land zu schaffen. Sogar neue Formen des Mietwesens können die Situation verbessern, wenn sie den Leuten Veränderungen P ihren Häusern erlauben und sie bei der Instandhaltung finanziell unterstützen. Das ist deshalb eine Hilfe, weil die Miete oft nur ein Schritt auf dem Weg zum Eigentum ist; aber Solange Mieter ihre Geld- und Arbeitsinvestitionen nicht irgendwie zurückbekommen können, wird sich der hoffnungslose Kreislauf des Verfalls von Mietobjekten und des Verfalls der Leistungsfähigkeit der Mieter fortsetzen (vgl. Rolf Goetze, „Urban Rehabilitation", in: Turner and Fichter, Hrsg., The Freedom to Build, New York: Macmillan, 1972).


Gemeinsam ist diesen Überlegungen die Erkenntnis, dass eine gelungene Behausung für einen Haushalt bestimmte Eigenschaften aufweisen muss: Jeder Haushalt muss ein klar definiertes Grundstück sowohl für ein Haus als auch für einen Außenraum besitzen — und der Haushalt muss der Eigentümer dieses 'Grundstücks sein, d. h. voll darüber verfügen und bestimmen können, was darauf geschieht.



Daraus folgt:


Tu, was in deiner Macht steht, um die traditionellen Formen des Mietwesens unmöglich und sogar ungesetzlich zu machen. Gib jedem Haushalt sein eigenes Heim, mit genug Raum für einen Garten. Leg bei der Definition des Eigentums das Schwergewicht auf Kontrolle, nicht auf finanzielles Eigentum. Wenn Eigentumsformen möglich sind, die den Leuten die Verfügbarkeit über ihre Häuser und Gärten sichern, Finanzspekulation aber ausschließen, zieh diese Formen um Spekulation aber ausschließen, zieh diese Formen unbedingt allen anderen vor. In jedem Fall gib den Leuten die gesetzliche Macht und die bauliche Möglichkeit, ihre Wohnsitze zu verändern und zu reparieren. Achte auf diese Regel besonders im Falle von Wohnungen in sehr dicht besiedelten Gebieten: Leg die Wohnungen so an, dass jede einzelne einen Garten oder eine Terrasse hat, wo man Gemüse pflanzen kann, und dass auch unter diesen Bedingungen jede Familie an ihrem Haus nach Belieben bauen, Veränderungen vornehmen und anbauen kann.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


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Was die Form des Hauses betrifft, fang mit GEBÄUDEKOMPLEX (95) an. Was die Form des Grundstücks betrifft, akzeptiere die verbreitete Auffassung eines Grundstücks mit schmaler Fron( und großer Tiefe nicht. Versuch stattdessen, jedes Grundstück ungefähr quadratisch zu machen oder sogar entlang der Straße breit und nach hinten seicht. All dies ist notwendig, um das richtige Verhältnis zwischen Haus und Garten zu finden HALBVERSTECKTER GARTEN (111)

Muster: Städte


1 UNABHÄNGIGE REGIONEN

2 DIE VERTEILUNG DER STÄDTE

3 STADT-LAND-FINGER

4 LANDWIRTSCHAFTSTÄLER

5 MASCHENNETZ VON LANDSTRASSEN

6 KLEINSTÄDTE

7 DAS LAND

8 MOSAIK AUS SUBKULTUREN

9 STREUUNG DER ARBEITSSTÄTTEN

10 DER ZAUBER DER STADT

11 LOKALVERKEHRSZONEN

12 GEMEINDE VON 7000

13 SUBKULTUR-GRENZE

14 IDENTIFIZIERBARE NACHBARSCHAFT

15 NACHBARSCHAFTSGRENZE

16 ÖFFENTLICHES VERKEHRSNETZ

17 RINGSTRASSEN

18 NETZWERK DES LERNENS

19 NETZ DER NAHVERSORGUNG

20 MINI-BUSSE

21 HÖCHSTENS VIER GESCHOSSE

22 NEUN PROZENT PARKPLÄTZE

23 PARALLELE STRASSEN

24 HEILIGE STÄTTEN

25 ZUGANG ZUM WASSER

26 LEBENSZYKLUS

27 MÄNNER UND FRAUEN

28 EXZENTRISCHER KERN

29 RINGE VERSCHIEDENER DICHTE

30 KNOTEN DER AKTIVITÄT

31 PROMENADE

32 EINKAUFSSTRASSE

33 NACHT33LEBEN

34 UMSTEIGESTELLE

35 MISCHUNG DER HAUSHALTE

36 ABSTUFUNGEN DER ÖFFENTLICHKEIT

37 HAUSGRUPPE

38 REIHENHÄUSER

39 WOHNHÜGEL

40 ÜBERALL ALTE MENSCHEN

41 GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN

42 INDUSTRIEBAND

43 UNIVERSITÄT ALS OFFENER MARKT

44 LOKALES RATHAUS

45 KRANZ VON GEMEINSCHAFTSPROJEKTEN

46 MARKT MIT VIELEN GESCHÄFTEN

47 GESUNDHEITSZENTRUM

48 WOHNEN DAZWISCHEN

49 ÖRTLICHE STRASSEN IN SCHLEIFEN

50 T-KREUZUNGEN

51 GRÜNE STRASSEN

52 NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN

53 HAUPTORTE

54 STRASSENÜBERQUERUNG

55 ERHÖHTER GEHWEG

56 RADWEGE UND STÄNDER

57 KINDER IN DER STADT

58 VERGNÜGUNGSPARK

59 RUHIGE HINTERSEITEN

60 ERREICHBARE GRÜNFLÄCHE

61 KLEINE PLÄTZE

62 AUSSICHTSPUNKTE

63 TANZEN AUF DER STRASSE

64 TEICHE UND BÄCHE

65 GEBÄRHÄUSER

66 GEHEILIGTER BODEN

67 GEMEINSCHAFTSFLÄCHEN

68 SPIELEN MIT ANDEREN KINDERN

69 ÖFFENTLICHES ZIMMER IM FREIEN

70 GRABSTÄTTEN

71 STEHENDES WASSER

72 LOKALER SPORT

73 ABENTEUERSPIELPLATZ

74 TIERE

75 DIE FAMILIE

76 HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE

77 HAUS FÜR EIN PAAR

78 HAUS FÜR EINE PERSON

79 DAS EIGENE HEIM

80 SELBSTVERWALTETE WERKSTÄTTEN UND BÜROS

81 KLEINE UNBÜROKRATISCHE DIENSTLEISTUNGEN

82 VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS

83 MEISTER UND LEHRLINGE

84 TEENAGER-GESELLSCHAFT

85 LADENSCHULEN

86 KINDERHAUS

87 GESCHÄFTE IN PRIVATBESITZ

88 STRASSENCAFE

89 LEBENSMITTELGESCHÄFT AN DER ECKE

90 BIERHALLE

91 GASTHOF

92 BUSHALTESTELLE

93 IMBISSSTÄNDE

94 SCHLAFEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT