122 Gebäudefronten
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... das folgende Muster hilft sowohl bei der Gestaltung von Wegen als auch von Gebäuden und vervollständigt so GEBÄUDEKOMPLEX (95), GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT (107), POSITIVER AUSSENRAUM (106), ARKADEN (119), DIE FORM VON WEGEN (121) und auch AKTIVITÄTSNISCHEN (124).
Gebäude von der Straße zurückzuversetzen, diente ursprünglich dem öffentlichen Interesse, jedem Gebäude genügend Licht und Luft zu geben; in Wirklichkeit hat es enorm zur Zerstörung der Straße als sozialem Raum beigetragen.
In POSITIVER AUSSENRAUM (106) haben wir die Tatsache beschrieben, dass Gebäude nicht nur einfach im Außenraum untergebracht werden, sondern dass sie in Wirklichkeit dem Außenraum seine Form geben. Da Straßen und Plätze von so enormer sozialer Bedeutung sind, ist es nur logisch, dass man ihrer Gestaltung durch die Gebäudefronten besondere Aufmerksamkeit schenkt.
Der zu Beginn unseres Jahrhunderts einsetzende Drang nach „Reinlichkeit" um jeden Preis und die sozialen Anstrengungen zur Säuberung der Elendsviertel regten die Sozialreformer zu Gesetzesverordnungen an, nach denen Gebäude einige Meter vom Straßenrand zurückversetzt gebaut werden mussten, damit sie nicht die Straßen bedrängten und ihnen Sonne, Licht und Luft wegnahmen.
Diese Abstände haben jedoch die Straßen zerstört. Da Gebäude und Straßen auch auf andere Weise mit genügend Sonne und Luft versorgt werden können - siehe zum Beispiel HÖCHSTENS VIER GESCHOSSE (21) und GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT (107) -, sollten Gebäudefronten unbedingt an der Straße errichtet werden, so dass die von ihnen geformten Straßen nutzbar werden.
Beachte schließlich, dass man einer Straße nicht durch lediglich versetzt angeordnete Gebäudefronten eine positive Gestalt gibt. Sind die Gebäudefronten der Gestalt des Außenraums angepasst, so werden sie immer eine Vielzahl von leicht und gleichmäßigen Winkeln bilden.
Daraus folgt:
Lass zwischen Straßen, Wegen oder öffentlichem Freiland und Gebäuden niemals Abstände zu. Sie bringen nichts, zerstören aber um so mehr den Wert freie]Flächen zwischen Gebäuden. Bau direkt an Wegen veranlass in allen Gemeinden, wo das durch veraltete Verordnungen verhindert wird, Gesetzesänderungen. Und lass bei der Anpassung der Gebäudefronten an die Form der Straße leicht ungleichmäßige Winkel entstehen.
Richte dich bei den Details von Gebäudefronten, oder. vielmehr vom gesamten Gebäudeumfang, nach dem Muster DIE GEBÄUDEKANTE (160). Wenn die Gebäudefront ein gewisses Maß an Außenraum verlangt, dann gestalte ihn mit Hilfe einer PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE (140) oder einer GALERIE RUNDHERUM (166) als Teil des Straßenlebens; und versieh das Gebäude mit vielen Öffnungen zur Straße hin - SITZSTUFEN (125), OFFENE. TREPPEN (158), STRASSENFENSTER (164), ÖFFNUNG ZUR STRASSE (165), BANK VOR DER TÜR (242)
Muster: Gebäude
98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE
104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES
107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT
114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN
129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE
135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL
140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE
149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG
151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER
159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM
183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES