188 Bettnische
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... Bettnischen helfen dabei, GRUPPEN VON BETTEN (143), GEMEINSAMES SCHLAFEN (186) und EHEBETT (187) auszubilden. Für Kinder funktionieren die Nischen auch als DAS EIGENE ZIMMER (141), so dass selbst im kleinsten Haus nicht nur jeder Erwachsene, sondern auch jedes Kind zumindest einen kleinen Raum hat, der ihm gehört
Schlafzimmer ergeben keinen Sinn.
Der wertvolle Raum um das Bett herum dient lediglich als Zugang zum Bett. Und all die anderen Funktionen - das Ankleiden, Arbeiten und Aufbewahren persönlicher Gegenstände, die irgendwie in den Ecken des Schlafzimmers verstaut werden - brauchen in Wirklichkeit eigene Räume; die leeren Flächen, die das Bett freilässt, eignen sich nicht dazu.
In GRUPPE VON BETTEN (143) haben wir uns bereits dafür ausgesprochen, dass jedes Kind in einer Familie eine zum gemeinsamen Spielraum hin offene Bettnische haben sollte. Dieses Bedürfnis basiert rein auf dem ausgewogenen Verhältnis von Gemeinschaft und Privatheit. Nun versuchen wir die Tatsache zu belegen, dass es für jeden im Haus besser ist, wenn einzelne Betten - nicht nur jene in Gruppen - in Nischen stehen statt in Schlafzimmern. Dafür gibt es zwei Gründe.
Erstens bildet das Bett in einem Schlafzimmer unbrauchbare Räume um sich herum: Ankleiden, Arbeiten, Fernsehen und Herumsitzen passen irgendwie nicht in diese Restflächen rund ums Bett. Wir haben festgestellt, dass es den Leuten schwerfällt, den Raum um das Bett herum ihren Raumbedürfnissen im Schlafzimmer anzupassen.
Zweitens wirkt das Bett selbst gemütlicher, wenn es von einem passenden Raum umgeben ist. Bei unseren Entwurfsversuchen, wo Laien diese Muster zum Entwurf ihrer eigenen Häuser verwendet haben, bemerkten wir den stark ausgeprägten Wunsch, das Bett in eine eigene Nische zu stellen und ihm eine Art Umschließung zu geben. Offenbar fühlen sich gerade von diesem Muster viele Menschen angesprochen.
Ist das Bett erst einmal in den dafür passenden Raum eingebaut, kann das übrige Schlafzimmer entsprechend dem Bedarf an Sitz-, Spielbereichen, Ankleide- und Aufbewahrungsorten gestaltet werden.
Welche Punkte müssen beim Anlegen einer guten Bettnische beachtet werden?
Geräumigkeit. Mach sie nicht zu eng. Man muss bequem hinein- und hinausgehen und das Bett machen können. Wenn die Nische als DAS EIGENE ZIMMER (141) für ein Kind funktionieren soll, muss es fast wie ein kleines Zimmer sein, bei dem eine Wand fehlt.
Lüftung. Bettnischen brauchen frische Luft; zumindest irgendeine regulierbare Lüftung, besser noch ein Fenster.
Privatsphäre. Die Leute wollen sich in die Nischen zurückziehen und allein sein. Daher braucht die Nische an ihrer Öffnung einen Vorhang oder eine andere Möglichkeit zum Schließen.
Decke. Entsprechend den Überlegungen in VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN (190) sollte das Bett als intimer sozialer Raum für eine oder zwei Personen eine etwas niedrigere Decke als das angrenzende Zimmer haben.
Daraus folgt:
Stell einzelne Betten nicht in leere, als Schlafzimmer bezeichnete Räume, sondern mach stattdessen zu anderen Räumen mit über das Schlafen hinausgehenden Funktionen offene Bettnischen, sodass das Bett ein kleiner privater Zufluchtsort wird.
Wenn du ein kleines Haus mit nicht mehr als 30 m² bis 40 m² baust — vielleicht mit der Absicht, schrittweise dazu zubauen — spielt dieses Muster eine wichtige Rolle. In diesem Fall ist es wahrscheinlich am besten, wenn die Nischen vom Familienraum wegführen.
Bau die Decke niedrig - VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN (190); füg an den Innenwänden der Nische Abstellflächen hinzu DICKE WÄNDE (197), OFFENE REGALE (200) - und ein Fenster in passender Lage - TÜREN UND FENSTER NACH BEDARF (221). Eine DURCHBROCHENE WAND (193) hilft vielleicht, der Nische die richtige Umschließung zu geben. Wenn Platznot herrscht, verbind die Bettnische mit dem ANKLEIDEZIMMER (189). Und schließlich gib jeder Nische, egal wie klein, die Beschaffenheit eines Innenraums - DIE FORM VON INNENRÄUMEN (191)
Muster: Gebäude
98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE
104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES
107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT
114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN
129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE
135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL
140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE
149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG
151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER
159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM
183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES