114 Hierarchie von Außenräumen
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... die wesentlichen Außenräume erhalten ihren Charakter durch VERBESSERUNG DES BAUPLATZES (104), AUSSENRAUM NACH SUDEN (105) und POSITIVER AUSSENRAUM (106). Man kann sie jedoch verfeinern und ihre Charakteristik steigern, indem man sie so anlegt, daß jeder Außenraum jeweils einen Ausblick in einen anderen größeren Außenraum hat und so alle Bereiche zusammenwirken und Hierarchien bilden.
Im Freien suchen Menschen immer eine Stelle, wo ihr Rücken geschützt ist, und von der sie -- über den unmittelbar vor ihnen liegenden Bereich hinweg -.ins Freie hinausblicken können..
Kurz gesagt, die Leute setzen sich nicht mit dem Gesicht zu einer Ziegelmauer; sie nehmen einen Platz in Richtung der Aussicht ein oder was immer in der Entfernung vor ihnen liegt und einer Aussicht am nächsten kommt.
So simpel diese Beobachtung ist, im Grunde kann man kaum mehr darüber sagen, wie Menschen im Raum Platz nehmen. Diese Beobachtung hat aber entscheidende Folgen für Räume, in denen Menschen sich wohlfühlen können. Sie bedeutet im wesentlichen, dass jede Stelle an der man sich wohlfühlen kann zwei Dinge aufweist:
- Eine Rückseite bzw. Rückendeckung.
- Eine Aussicht in einen größeren Raum.
Um die Auswirkungen dieses Musters zu verstehen, betrachten wir die drei wichtigsten Anwendungsfälle.
Im kleinsten Fall eines Außenraums, im privaten Garten, erfordert dieses Muster in einer Ecke des Raums einen "Rücken" mit einem Sitzplatz, der auf den Garten hinausblickt. wenn das richtig gemacht ist, wird diese Ecke gemütlich, aber keineswegs klaustrophobisch wirken.
In etwas größerem Maßstab gibt es die Verbindung zwischen einer Terrasse oder irgendeinem geschlossenen Außenraum und einem größeren Freiraum wie der Straße oder einem Platz. Die gebräuchlichste Form des Musters in diesem Maßstab ist der Eingangsvorplatz an der Straße, der jedoch eine deutliche Umschließung und eine Rückwand hat.
Im größten Maßstab lehrt uns dieses Muster, öffentliche Plätze und Grünflächen an einer Seite auf einen großen Ausblick zu öffnen. In diesem Maßstab wird der Platz selbst zu einer Art Rückwand, von der aus man in eine noch größere Weite hinausblicken kann.
Daraus folgt:
Um welchen Raum es sich immer handelt, der gestaltet werden soll - Garten, Terrasse, Straße, Park, öffentlicher Freiraum oder Hof -, denk an zwei Dinge. Erstens, mach mindestens einen kleineren Raum, der auf den betreffenden Raum herausblickt und eine „Rückwand" für ihn bildet.
Zweitens leg ihn und seine Öffnungen so an, dass er auf mindestens einen noch größeren Raum hinausblickt. Wenn man das befolgt, wird jeder Außenraum einen natürlichen „Rücken" haben; und jede Person, die die natürliche Stelle einnimmt - mit ihrem Rücken zu diesem „Rücken" -, wird einen Ausblick in eine größere Entfernung haben.
Zum Beispiel: Gartensitzplätze öffnen sich in den Garten — SITZPLATZ IM GARTEN (176), HALBVERSTECKTER GARTEN (111); Aktivitätsnischen öffnen sich auf öffentliche Plätze - AKTIVITÄTSNISCHEN (124), KLEINE PLÄTZE (61); Gärten öffnen sich auf örtliche Straßen - PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE (140), ÖRTLICHE STRASSEN IN SCHLEIFEN (49); Straßen öffnen sich auf Felder - GRÜNE STRASSEN (51), ERREICHBARE GRÜNFLÄCHEN (60); Felder öffnen sich ins offene Land, in einen Ausblick auf die Landschaft - GEMEINSCHAFTSFLÄCHEN (67), DAS LAND (7). Jeder Teil der Hierarchie muss so angelegt sein, dass sich Leute darin niederlassen und zum nächst größeren Raum orientieren können.
Muster: Gebäude
98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE
104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES
107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT
114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN
129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE
135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL
140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE
149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG
151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER
159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM
183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES