137 Bereich der Kinder

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BEREICH DER KINDER
BEREICH DER KINDER


... in einem HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE (76) gibt es drei Hauptbereiche: einen GEMEINSCHAFTSBEREICH IN DER MITTE (129), einen BEREICH DES PAARS (136) und einen BEREICH DER KINDER (137), der sich mit dem Gemeinschaftsbereich überschneidet. Wenn die Lage des Gemeinschaftsbereichs und des Bereichs des Paars feststehen, kann man nun diesen teils getrennten, teils überschneidenden Platz für Kinder einfügen; wir bezeichnen ihn als Bereich, obwohl uns klar ist, dass es sich hier nicht um einen getrennten Bereich handelt, sondern vielmehr um einen die Kinder betreffenden Aspekt des Hauses, eine Funktionsweise, die nur an gewissen Stellen baulich getrennt ist. Es handelt sich um jene Komponente des SPIELEN MIT ANDEREN KINDERN (68), die hier in den einzelnen Häusern zum Tragen kommt.


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Wenn Kinder nicht genug Platz haben, um ihre überschüssigen Energien loszuwerden, machen sie sich selbst und alle anderen in der Familie verrückt.


Über 35 Häuser/ha ist es fast unmöglich, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten, ohne den Freiraum rundherum zu zerstören; der verbleibende Freiraum wird praktisch auf schmale Ringe rund um die Häuser reduziert. Geschoßwohnungen lösen das Problem von höheren Dichten nicht; sie entfernen die Leute vorn Boden und haben keine Privatgärten. Über 35 Häuser/ha ist es fast unmöglich, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten, ohne den Freiraum rundherum zu zerstören; der verbleibende Freiraum wird praktisch auf schmale Ringe rund um die Häuser reduziert. Geschoßwohnungen lösen das Problem von höheren Dichten nicht; sie entfernen die Leute vorn Boden und haben keine Privatgärten. Reihenhäuser lösen dieses Problem. Aber in ihrer konventionellen Form haben Reihenhäuser ihre eigenen Probleme. Konventionelle Reihenhäuser entsprechen durchwegs ungefähr dem folgenden Schema. Die Häuser haben eine kurze Front und eine große Tiefe; an der langen Seite haben sie eine gemeinsame Trennwand.


Ausgelassenheit im Esszimmer.
Illustration aus „A Pattern Language“
Ausgelassenheit im Esszimmer.


Stellen wir uns als anschauliches Beispiel einmal vor, was .passiert, wenn Kinder nach der Schule ihre Freunde mitbringen und eine Unmenge an Ideen haben, was sie spielen oder tun könnten. Nachdem sie den ganzen Tag in der Schule eingeschlossen waren, sind sie nun laut und unbändig und brauchen sowohl in der Wohnung als auch im Freien viel Platz, um ihre Energien abzubauen. Was sie wollen, ist ganz offensichtlich ein Raum mit längen Distanzen, da diese viel mehr physische Freiheit erlauben.


Und die Welt des Kindes besteht im allgemeinen nichts einem einzelnen Raum oder Zimmer, sondern aus einem Kontinuum von Räumen. Der Gehsteig, wo es Limonade verkauft und mit Freunden spricht, der Spielbereich außerhalb seiner Wohnung, in den es seine Freunde einladen kann, das Badezimmer, die Küche, wo die Mutter ist, das Wohnzimmer, in dem der Rest der Familie ist — für das Kind gehört all das zu seiner Welt. Wenn irgendein anderer Raum dieses Kontinuum unterbricht, wird er vorn Kind einfach als Teil des Verkehrswegs seiner Welt einverleibt.


Sind die privaten Zimmer, der Bereich des Paars, die ruhigen Sitzbereiche wahllos auf die Stellen verteilt, die zur Welt des Kindes gehören, dann werden sie sicher vom Kind in Beschlag genommen. Besteht die Welt des Kindes aber aus einer zusammenhängenden Reihe von Orten, dann werden diese ruhigen, privaten Orte der Erwachsenen allein durch die Tatsache geschützt sein, dass sie nicht Teil des Kontinuums sind. schließen daraus, dass all die Orte, die Kinder brauchen und, benützen, eine zusammenhängende, geometrische Reihe bilden; sollten, zu der weder der Bereich des Paars, noch die privaten Räume der Erwachsenen, noch die formellen, ruhigen Sitzbereiche gehören. Dieser zusammenhängende Spielbereich muss noch bestimmte zusätzliche Eigenschaften haben.


  1. Kinder neigen in diesem Stadium übermäßiger Energien dazu, uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu fordern. Vor allem die Mütter werden dann oft völlig in Beschlag genommen: Die Kinder wollen ihr Dinge zeigen, Fragen stellen, sie bitten, etwas zu tun ... „Schau, was ich gefunden habe. Schau, was ich gemacht habe. Wo soll ich das hintun? Wo ist das Plastilin? Mal doch was." Die Mutter muss für all diese Fragen und Bitten verfügbar sein, aber sie sollte nicht gezwungenermaßen mitten-, drin stehen. Ihr Arbeitszimmer und die Küche müssen geschützt sein, aber an den Spielbereich anschließen.

  2. Das Wohnzimmer ist ebenso Teil des Kontinuums, weil dort der Kontakt zwischen den Kindern und dem Rest der Familie stattfindet. Deshalb sollte der Spielbereich - am besten von einer Seite - in den Gemeinschaftsbereich übergehen siele GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE (129).

  3. Die privaten Bereiche der Kinder (seien es Nischen oder Schlafzimmer) können abseits vom Spielbereich liegen, sie müssen aber auf jeden Fall abschließbar sein. Kinder wollen sich auch manchmal zurückziehen - sie laden ihre besten Freunden diesen Raum ein, um zu tratschen oder ihnen etwas Besonderes aus ihrer Sammlung zu zeigen.

  4. Gewöhnlich ist ein eigener Spielplatz aus Kostengründen nicht machbar; aber es ist immer möglich, aus einem Flur den im Wohnungsinneren befindlichen Teil des Spielraums zu machen. Er sollte ein wenig breiter sein als ein normaler Flur (etwa zwei Meter), mit Nischen und Podien entlang der Wand. Kinder lassen sich von den Eigenheiten eines Raumes inspirieren sehen sie einen kleinen, höhlenartigen Raum, beschließen sie, dort Wohnen zu spielen; sehen sie eine erhöhte Plattform, beschließen sie, Theater zu spielen. Aus diesem Grund braucht der Spielraum in der Wohnung wie auch im Freien unterschiedliche Ebenen, kleine Schlupfwinkel, Tische und so weiter. Außerdem sollte es in diesen Räumen viele offene Abstellplätze für Spielzeug, Kostüme und so weiter geben. Spielzeug, das sichtbar ist, wird meist auch mehr benützt.

  5. Der an den inneren Spielraum direkt angrenzende Raum im Freien sollte teilweise überdacht sein, um so einen Übergang zwischen den beiden herzustellen und die Kontinuität zu verstärken.


Man darf nicht vergessen, dass diese Art von Spielraum sowohl im Interesse der Erwachsenen in der Familie als auch der Kinder liegt. Wenn die Wohnung so angelegt ist, dass sich die Welt der Kinder allmählich über das ganze Haus erstreckt, wird die Welt der Ruhe, der Köstlichkeit und Freiheit, die die Erwachsenen für ihr eigenes Leben brauchen, gestört und davon beherrscht werden. Wenn es eine entsprechende Welt der Kinder gibt, wie sie in diesem Muster beschrieben wurde, können Erwachsene und Kinder nebeneinander leben, ohne aß einer den anderen beherrscht.



Daraus folgt:


Beginn mit der Anlage des kleinen Bereiches, der ausschließlich den Kindern gehört - der Gruppe ihrer Betten. Leg sie an einer eigenen Stelle an der Hinterseite des Hauses an, und zwar so, dass sich von dieser Gruppe bis zur Straße ein durchlaufender Spielraum bildet, fast so etwas wie ein breiter Streifen durch das Haus, schmutzig und mit verstreutem Spielzeug, der an jenen Familienzimmern, die die Kinder brauchen, vorbeiführt - vor allem am Badezimmer und an der Küche -, der entlang einer Seite des Gemeinschaftsraums verläuft (aber die ruhigen Sitzbereiche und den Bereich des Paars absolut nicht berührt oder stört), der sich bis auf die Straße hinaus erstreckt, sei es durch eine eigene Tür oder durch den Eingangsraum, und der in einem Zimmer im Freien endet, das mit der Straße verbunden, überdacht und groß genug sein sollte, dass die Kinder bei Regen darin spielen können und trotzdem im Freien sind.


Illustration aus „A Pattern Language“
Illustration aus „A Pattern Language“


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Auf eine Seite dieses Streifens zwischen den Betten der-Kin der und der Straße leg die WOHNKÜCHE (139) und die WERKSTATT IM HAUS (157), sodass sie ihn berühren, aber nicht durch ihn beeinträchtigt werden. Mach dasselbe mit dem BADERAUM (144), und verbinde ihn irgendwie mit den Betten der Kinder Entwickle die Gruppe der Kinderbetten gemäß GRUPPE VON BETTEN (143); gestalte die langen Gänge des Bereichs möglichst hell und warm — KURZE VERBINDUNGSGÄNGE (132); mach das ZIMMER IM FREIEN (163) groß genug für wildes Herumtollen

Muster: Gebäude


95. GEBÄUDEKOMPLEX

96. ANZAHL DER STOCKWERKE

97. ABGESCHIRMTES PARKEN

98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE

99. HAUPTGEBÄUDE

100. FUSSGÄNGERSTRASSE

101. PASSAGE DURCHS GEBÄUDE

102. FAMILIE VON EINGÄNGEN

103. KLEINE PARKPLÄTZE

104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES

105. AUSSENRAUM NACH SÜDEN

106. POSITIVER AUSSENRAUM

107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT

108. ZUSAMMENHÄNGENDE GEBÄUDE

109. LANGES SCHMALES HAUS

110. HAUPTEINGANG

111. HALBVERSTECKTER GARTEN

112. ZONE VOR DEM EINGANG

113. VERBINDUNG ZUM AUTO

114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN

115. BELEBTE INNENHÖFE

116. DACHKASKADE

117. SCHÜTZENDES DACH

118. DACHGARTEN

119. ARKADEN

120. WEGE UND ZIELE

121. DIE FORM VON WEGEN

122. GEBÄUDEFRONTEN

123. FUSSGÄNGERDICHTE

124. AKTIVTÄTSNISCHEN

125. SITZSTUFEN

126. ETWAS FAST IN DER MITTE

127. STUFEN DER INTIMITÄT

128. SONNENLICHT IM INNEREN

129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE

130. DER EINGANGSRAUM

131. VON RAUM ZU RAUM

132. KURZE VERBINDUNGSGÄNGE

133. DIE STIEGE ALS BÜHNE

134. DIE AUSSICHT DES MÖNCHS

135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL

136. BEREICH DES PAARS

137. BEREICH DER KINDER

138. SCHLAFEN NACH OSTEN

139. WOHNKÜCHE

140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE

141. DAS EIGENE ZIMMER

142. MEHRERE SITZPLÄTZE

143. GRUPPE VON BETTEN

144. BADERAUM

145. ABSTELLRAUM

146. FLEXIBLE BÜROFLÄCHE

147. GEMEINSAMES ESSEN

148. KLEINE ARBEITSGRUPPEN

149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG

150. EIN PLATZ ZUM WARTEN

151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER

152. HALBPRIVATES BÜRO

153. VERMIETBARE RÄUME

154. HÄUSCHEN FÜR TEENAGER

155. HÄUSCHEN FÜR ALTE

156. ERFÜLLTE ARBEIT

157. WERKSTATT IM HAUS

158. OFFENE TREPPEN

159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM

160. DIE GEBÄUDEKANTE

161. SONNIGE STELLE

162. ABGESTUFTE NORDFRONT

163. ZIMMER IM FREIEN

164. STRASSENFENSTER

165. ÖFFNUNG ZUR STRASSE

166. DIE GALERIE RUNDHERUM

167. ZWEI-METER-BALKON

168. VERBINDUNG ZUM BODEN

169. TERRASSIERTER HANG

170. OBSTBÄUME

171. PLÄTZE UNTER BÄUMEN

172. WILDWACHSENDER GARTEN

173. GARTENMAUER

174. LAUBENWEG

175. GLASHAUS

176. SITZPLATZ IM GARTEN

177. GEMÜSEGARTEN

178. KOMPOST

179. NISCHEN

180. PLATZ AM FENSTER

181. DAS FEUER

182. ATMOSPHÄRE BEIM ESSEN

183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES

184. DER KOCHPLATZ

185. RUNDER SITZPLATZ

186. GEMEINSAMES SCHLAFEN

187. EHEBETT

188. BETTNISCHE

189. ANKLEIDEZIMMER

190. VERSCHIEDENE RAUMHÖHEN

191. FORM DES INNENRAUMS

192. FENSTER MIT BLICK AUF DIE AUSSENWELT

193. DURCHBROCHENE WAND

194. FENSTER IM INNERN

195. ANLEGEN DER STIEGE

196. TÜREN IN DEN ECKEN

197. DICKE WÄNDE

198. SCHRÄNKE ZWISCHEN RÄUMEN

199. SONNIGE ARBEITSFLÄCHE

200. OFFENE REGALE

201. BORD IN HÜFTHÖHE

202. EINGEBAUTE SITZBANK

203. HÖHLEN FÜR KINDER

204. GEHEIMFACH