161 Sonnige Stelle
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... das folgende Muster hilft dabei, den AUSSENRAUM NACH SÜDEN (105) zu verschönern und zu beleben; und wenn Außenraum nicht nach Süden, sondern nach Osten oder Westen gerichtet ist, kann es das Gebäude so verändern; der nutzbare Teil des Außenraums nach Süden verlagert, trägt auch dazu bei, die GEBÄUDEKANTE (160) zu ergänzen und die Lage des ZIMMERS IM FREIEN (163) zu bestimmen.
Die unmittelbar an das Haus anschließende nach Süden gerichtete Fläche - der Winkel zwischen den' Mauern und dem Boden, in den die Sonne fällt - muss erschlossen und zu einer Stelle gemacht werden, wo sich die Leute sonnen können.
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass wichtig Außenflächen an der Südseite eines Gebäudes liegen sollten, und haben diesen Gedanken in AUSSENRAUM NACH SÜDEN (105) mit empirischen Nachweisen untermauert. Aber selbst wenn die Außenräume eines Gebäudes nach Süden liegen, ist das noch keine Garantie dafür, dass sie benutzt werden.
In diesem Muster werden wir nun die noch heiklere Tatsache'' erörtern, dass ein nach Süden gerichteter Innenhof oder Garten. noch immer misslingen kann, wenn er nicht eine funktionell, wichtige sonnige Stelle hat, bewusst und speziell für die Sonne geschaffen, an einem zentralen Verbindungspunkt zwischen drinnen und draußen und gleich neben den zugehörigen Innenräumen liegend.
Wir haben einige Nachweise dafür — nachzulesen in AUSSENRAUM NACH SÜDEN (105) — dass ein tiefer Schattenstreifen zwischen einem Gebäude und einer sonnigen Fläche eine Barriere, bilden kann und die wirkliche Benutzung der Flächen verhindert werden. Genau aufgrund dieser Nachweise glauben wir, dass die wichtigsten sonnigen Stellen an den Außenwänden der Gebäude liegen, wo die Leute sie vom Gebäudeinneren aus sehen und direkt ins Licht hinaustreten oder sich in die Tür lehnen können. Weiters haben wir beobachtet, dass diese Stellen einladender wirken, wenn sie in einem Rücksprung eines Gebäudes oder einer Mauer liegen, wo sie durch eine Hecke, eine niedrige Mauer oder einen Pfeiler gerade genug umschlossen sind, um einen Hintergrund, einen Platz zum Anlehnen und Sonnen zu bieten.
Und damit die Stelle wirklich funktioniert, muss es schließlich auch einen guten Grund geben hinzugehen: irgend etwas Besonderes, das einen anzieht - eine Schaukel, ein Tisch mit Topfpflanzen, ein besonderer Ausblick, eine Ziegelstufe zum Sitzen mit Blick auf einen Teich - was auch immer, wenn es nur genug Anziehungskraft hat, dass man von selbst hingeht.
Hier ist ein Beispiel - eine sonnige Stelle an einer Gebäudekante direkt mit dem Inneren verbunden und in einer Nische des Gebäudes liegend. Irgend jemand setzt sich dort jeden Tag einen Moment lang nieder, gießt die herunterhängenden Blumen, sieht sich an, wie sie gedeihen und genießt die Sonne.
Eine besonders schöne Version dieses Musters erhält man, wenn man mehrere sonnige Stellen zusammenlegt - vielleicht für eine HAUSGRUPPE (37) oder GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN (41). Wenn die Stellen so angelegt werden können, dass sie einen halben Kränz von nach Süden gerichteten sonnigen Stellen bilden, die alle in Rufweite voneinander sind, dann wird das Hinausgehen in die Sonne zu einer gemeinschaftlichen Sache.
Daraus folgt:
Such im Innern eines nach Süden gerichteten Hofs, Gartens oder Geländes jene Stelle zwischen dem Gebäude und dem Außenraum, die am meisten Sonne hat. Erschließ diese Stelle als einen besonderen sonnigen Platz - mach daraus ein wichtiges Zimmer im Freien, einen Platz, um in der Sonne zu arbeiten, einen Platz für eine Schaukel und einige besondere Pflanzen einen Platz zum Sonnen. Achte bei der Anlage der Sonnigen Stelle vor allem darauf, dass sie windgeschützt ist. Selbst der schönste Platz wird bei ständigem Zug nicht benützt.
Gestalte die Stelle selbst möglichst wie ein Zimmer - PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE (140), ZIMMER IM FREIEN (163); immer an die 2 m tief, nicht weniger - ZWEI-METER-BALKON (167); vielleicht mit Laubwerk oder einer Markise, um an heißen Tagen das Licht zu filtern - GEFILTERTES LICHT (238), LAUBENWEG (174), MARKISENDÄCHER (244). Bau Sitzgelegenheiten ein gemäß PLÄTZE ZUM SITZEN (241)
Muster: Gebäude
98. ORIENTIERUNG DURCH BEREICHE
104. VERBESSERUNG DES BAUPLATZES
107. GEBÄUDEFLÜGEL MIT TAGESLICHT
114. HIERARCHIE VON AUSSENRÄUMEN
129. GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE
135. WECHSEL VON HELL UND DUNKEL
140. PRIVATTERRASSE AN DER STRASSE
149. ENTGEGENKOMMENDER EMPFANG
151. KLEINE BESPRECHUNGSZIMMER
159. LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM
183. ABGRENZUG DES ARBEITSPLATZES